Gemeindedolmetschdienst

 


Die Dolmetscherin

Maria Ginto Martínez kommt aus Spanien. Sie ist schon seit über 30 Jahren in Berlin.
Ihr Mann stammt aus Kolumbien, daher kennt sie auch die lateinamerikanische Kultur sehr gut.
Seit 2005 ist sie beim Gemeindedolmetschdienst und 2007 hatte sie zum ersten mal Kontakt mit Frauenzimmer e:V.


 

Wenn Frauen, die nur spanisch sprechen bei Frauenzimmer e.V. Hilfe suchen, dann wird über den Gemeindedolmetschdienst Frau M. kontaktiert.

Sie hat vorher schon in einem Frauenzentrum gearbeitet. Deshalb war es für sie nicht schwierig, Gespräche zu diesem Thema zu führen und zu dolmetschen.

Die Dolmetscherin, sagt Frau M., ist eine Brücke, die die Frauen beruhigen und helfen kann, ihnen Vertrauen in Frauenzimmer e.V. zu geben.
Nur durch die Arbeit der Dolmetscherinnen kann Frauenzimmer e.V. überhaupt Frauen aufnehmen, die kein deutsch sprechen.

Und nicht nur die Sprache ist vielen Frauen, wenn sie zu Frauenzimmer e.V. kommen, fremd. So übersetzt Frau M. nicht nur, sie ist auch Kulturmittlerin. Sie hilft kulturelle Unterschiede zu erkennnen und zu überwinden.

 

 

Zu unserem Gespräch hat Frau M. ein Gedicht mit gebracht.

MADRE MIA
von der chilenischen Dichterin Gabriela Mistral

Ausgesucht hat sie das Gedicht weil, wie sie sagt, eine Mutter ja auch immer eine Frau ist. Und weil viele Frauen, die zu Frauenzimmer e.V. kommen auch Kinder haben, und sie wissen auch was das Gedicht sagt, wie so die Mutter immer so lächelte, im Glück und im Leid.

Sie hat an die Frauen gedacht, die zu Frauenzimmer e.V. kommen. Diese Frauen, die in dieser Situation so viele schwierige Dinge bewältigen müssen, und trotzdem ja, diese Stimmung behalten, ja, dieses Lächeln, obwohl sie sich vielleicht nicht so glücklich fühlen im Moment. Und da hat sie die Verbindung gesehen und dieses Gedicht gewählt.

„Und es ist nur eine Strophe, aber ich finde es sagt auch viel in einer Strophe.“

 

 

Für uns liest sie diese erste Strophe in zwei Sprachen.

 

 

Buch: Gabriela Mistral: Madre Mia
Sammlung Luchterhand November 1981
ISBN 3-472-61335-1