Frau N.

 

Man weiß ja auch gar nicht wohin.
Ich kam ja auch nicht raus aus dem Grundstück.
An wen hätte ich mich wenden sollen, es gab niemanden.

 

Frau N. kam im Juni 2008 zu Frauenzimmer e.V.
Sie kam aus Oranienburg.
Da sie auf den Rollstuhl angewiesen ist brauchte sie eine geeignete Bleibe.

Das Frauenhaus in Oranienburg vermittelte sie zu Frauenzimmer e.V. nach Berlin, wo sie in eines der beiden Zimmer der barrierefreundlichen Zufluchtswohnungen einziehen konnte.
Mit Frauenzimmer e.V. kämpfte sie sich durch den Dschungel des Gesundheitswesens.

Gemeinsam erstritten sie einen elektrischen Rollstuhl und ein Pflegebett, und sie kämpften zwei Jahre gegen den Entzug der Pflegestufe.

Frau M. von Frauenzimmer sagt: „Also, sie ist ja eine Kämpfernatur, und sie hat sich dadurch gekämpft, und dann gibt es da diese Barrieren von Seiten der Hilfesysteme, und wenn ich immer so locker sag: Dann gehen Sie dahin, und dann gehen Sie dahin, und stellen einen Antrag. Ja wunderbar! Da sind dann Treppen. Und auch wenn man beim Arzt anruft und fragt: Sind Sie schwellenfrei zugänglich? Und dann hieß es ja, ja, und dann kamen wir dahin und überall waren Treppen … so haben wir uns durch die Stadt gekämpft!“

Frau N. lebt schon längst in einer eigenen Wohnung in Treptow. Dank Pflegedienst kann sie heute ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben führen.
Und auf die Unterstützung von Frauenzimmer e.V. kann sie immer noch zählen.

 

Film-Bilder: Astrid Vogelpohl, Musik: Inka Janßen.